„Die Qualität dieser Entwürfe unterscheidet sich kaum von denen graduierter Architekten“, erklärt Jan Rehders (Leitender Architekt Siemensstadt Square) zu den Konzepten der Wettbewerbs-Teilnehmer*innen. „Hier ist viel Zeit und Know-how in die Bearbeitung geflossen, das lassen die Ergebnisse sofort erkennen. Die frischen, innovativen Gestaltungsansätze der Studierenden sind für die komplexe Struktur der Schaltwerkhallen genau der richtige Ansatz.“
Am besten gefielen Jan Rehders – wie auch dem Rest der hochkarätig besetzten Wettbewerbs-Jury – die Ideen von Sophia Lieberich und Laura Weber, die an der RWTH Aachen Architektur studieren. Ihr Entwurf „Wo Zukunft wurzelt“ erhielt den mit 5.000 Euro dotierten 1. Platz. „Die Gewinnerinnen haben sich mit gezielten Eingriffen auf den Innenraum konzentriert. So entstand ein interessanter Mix aus viel Grün und zen-artigen Räumen, die im Kontrast zum industriellen Charme der Schaltwerkhallen stehen“, so Jan Rehders.
Studierende präsentieren ihre Ideen virtuell
Von der Innovationskraft der Entwürfe aus dem Wettbewerb kann sich ab sofort jede*r in einer neuen Online-Ausstellung überzeugen. Hier besucht man die Schaltwerkhallen virtuell, erfährt mehr über den Hintergrund des Wettbewerbs und kann die einzelnen Entwürfe detailliert erkunden. Die Studierenden präsentieren ihre Ideen jeweils selbst in einer Video-Botschaft und erklären, wie sie sich die Zukunft der denkmalgeschützten Produktionsgebäude vorstellen.
Künftige Entwicklung: Mehr „junge“ Ideen
Diesen ersten Studierenden-Wettbewerb für Siemensstadt Square hatte Siemens gemeinsam mit dem Kulturkreis der deutschen Wirtschaft ausgelobt, um kreative Ideen für eine der größten Transformationen im neuen Quartier zu erhalten: Die Schaltwerkhallen sind ein über 100 Jahre alter, riesiger Industriekomplex. Sie sollen als Denkmal erhalten, aber künftig komplett urban genutzt werden – für Büros und Gewerbe, soziale Einrichtungen, Einzelhandel, Kunst und Kultur, Sport und Gastronomie.
Nachdem die Studierenden diese Aufgabe so überzeugend gelöst haben, sollen sich junge Stadtplaner auch bei der weiteren Entwicklung des Quartiers vermehrt einbringen. Die Ideen und Ansätze der Studierenden aus dem Wettbewerb für die Schaltwerkhallen fließen jetzt Schritt für Schritt in die Realisierung des Projektes ein.